Überflüssige Homöopathie-Studie soll doppelt so teuer werden wie gedacht

14. Februar 2020

Gesundheitspolitische Sprecherin Ruth Waldmann und Haushaltsexperte Florian Ritter: 800.000 Euro für wissenschaftlichen Unfug sind völlig unverantwortlich!

Die umstrittene Homöopathie-Studie, die Freie Wähler, CSU und GRÜNE durchgesetzt haben, werden den bayerischen Steuerzahler statt 400.000 rund 800.000 Euro kosten. Zusätzlich zu den 400.000 Euro im Haushaltsansatz der Staatsregierung wurden heute (13. Februar) auf Antrag der CSU noch einmal weitere 400.000 Euro bereitgestellt. Die gesundheitspolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Ruth Waldmann ist fassungslos: "Auf Staatskosten untersuchen zu wollen, ob Homöopathie Antibiotika ersetzen kann, ist wissenschaftlicher Unfug und brandgefährlich, zudem gibt es dazu bereits genug Untersuchungen. Außerdem haben wir viel drängendere echte Probleme, nämlich Versorgungsengpässe bei Medikamenten wie z.B. Antibiotika!"

Der Finanzexperte Florian Ritter berichtet aus der heutigen Sitzung des Haushaltsausschusses zum Gesundheitsetat: "Schon die ersten 400.000 Euro waren eine aus der Luft gegriffene und unverantwortlich hohe Summe. Diese nun zu verdoppeln, setzt dem Ganzen die Krone auf!"

In der Studie soll ausdrücklich unter anderem eine "mögliche positive Rolle von ggf. ergänzend verabreichten homöopathischen Präparaten beleuchtet werden", um Antibiotika zu reduzieren. Dabei haben sämtliche seriösen wissenschaftlichen Untersuchungen ergeben, dass Globuli keine über den Placeboeffekt hinausgehende Wirkungen zeigen.

Waldmann: "In der Antragsbegründung wird davon gefaselt, dass Homöopathie bei schwerer Sepsis helfen könne. Allein so etwas zu behaupten, kann sehr gefährlich für betroffene Patienten sein, wenn sie das glauben und nicht zu einem richtigen Arzt gehen."

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