SPD sagt "Danke!": Empfang für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der bayerischen Tafeln

Ruth Waldmann

12. Mai 2016

Über 350 begeisterte Gäste beim Landtagsempfang der SPD-Fraktion - Ruth Waldmann spricht Schlusswort.

1,8 Millionen Menschen in Bayern leben unter der Armutsgrenze. Damit diese Menschen wenigstens nicht hungern müssen, gibt es die rund 150 Tafeln im Freistaat mit ehrenamtlichen Mitarbeitern. Die SPD-Landtagsfraktion hatte am vergangenen Donnerstag (11.05.2016) zu einem Empfang in den Landtag eingeladen, um "Danke" zu sagen. Über 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tafeln aus ganz Bayern waren der Einladung gefolgt, der Senatssaal war bis auf den letzten Platz gefüllt.

Die Eröffnungsrede hielt SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher, der zum Einstieg den kürzlich verstorbenen ehemaligen Oberbürgermeister von München, Georg Kronawitter, mit den Worten zitierte: "Arm zu sein ist schlimm, aber in einem reichen Umfeld arm zu sein, ist doppelt schlimm". Dieser Satz sei besonders im reichen Bayern zutreffend, unterstrich Rinderspacher, um die Gäste dann direkt anzusprechen: "Sie leisten unendlich wertvolle Arbeit. Sie schenken in Ihrer Freizeit Empathie, Menschlichkeit, Nächstenliebe, ein offenes Ohr und Zeit. Dafür und noch für viel mehr sagen wir Danke!" Der Fraktionsvorsitzende versprach zudem, dass sich die SPD auch in Zukunft dafür einsetzen wird, die Armut im Land zu bekämpfen und das Thema mit regelmäßigen politischen Initiativen im Bewusstsein zu halten.

Die langjährige Sozialdemokratin und Vorsitzende der SPD-Grundwertekommission, Gesine Schwan, begann ihre Rede mit einem ungewöhnlichen Satz: "Dass es so viele Tafeln gibt, ist problematisch, es ist erschreckend, wie viele von Ihnen gekommen sind!" Kurze Pause. "Das zeigt, dass es einen großen Bedarf gibt, die Politik macht offenbar zu wenig, um Armut effektiv zu bekämpfen." Die Ursachen seien vielfältig, erklärte Schwan weiter und zog einen weiten Bogen von der Armut des kleinen Bürgers bis zur großen Weltpolitik: unser ungerechtes Sozial- und Steuersystem, die Wirtschafts- und Bankenkrise, Flüchtlinge, Globalisierung. Dies alles hänge miteinander zusammen. Ein zentraler Punkt ihrer Rede war die zunehmende Leistungsgesellschaft. "Wettbewerb spielt nicht nur in der Wirtschaft eine Rolle, sondern immer mehr auch in der Gesellschaft. Diese Kultur des Wettbewerbs auch im Privaten führt dazu, dass die Diskrepanz zwischen Arm und Reich immer größer wird."

Das Schlusswort hielt die ehrenamtspolitische Sprecherin Ruth Waldmann, die deutlich machte, dass die Gesellschaft ohne das Ehrenamt nicht existieren könne. Das Ehrenamt brauche ein robustes Mitspracherecht, ein Ehrenamtsgesetz sei dringend notwendig. "Die Armut in Bayern steigt stetig an. Wir bleiben an dem Thema dran und werden uns im Landtag weiter dafür einsetzen, dass Armut bekämpft wird", versprach Waldmann.

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