SPD betont Recht auf Barrierefreiheit: Opposition nimmt Seehofer beim Wort

21. Februar 2014

Artikel der Augsburger Allgemeinen, 21.2.2014:
München Nach der ehrgeizigen Ankündigung von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), Bayern in den kommenden zehn Jahren im gesamten öffentlichen Raum "komplett barrierefrei" zu gestalten, fordert die SPD im Landtag jetzt Taten. "Wir wollen ihn beim Wort nehmen", sagten gestern in München die SPD-Landtagsabgeordneten Ruth Waldmann und Margit Wild. Die beiden Politikerinnen legten eine 169 Fragen umfassende Interpellation vor. Diese große parlamentarische Anfrage soll die CSU-Staatsregierung zu einer Bestandsaufnahme zwingen und gleichzeitig die Voraussetzungen für ein mutmaßlich milliardenschweres Investitionsprogramm schaffen. Welche Dimension das Vorhaben hat, zeigt sich nach Aussagen der SPD schon daran, dass es in Bayern um etwa 1000 Bahnhöfe, mehr als 4000 Schulen, über 21 000 Gebäude in staatlicher Hand und 375 Polizeidienststellen geht. Doch mit behindertengerechten Zugängen oder hörbaren Ampelsignalen ist es laut SPD nicht getan. Waldmann und Wild verwiesen darauf, dass Deutschland der UN-Konvention zur Barrierefreiheit zugestimmt hat. "Barrierefreiheit", so Waldmann, "ist kein Almosen, sondern Menschen mit Behinderung haben ein Recht auf eine diskriminierungsfreie Umgebung." Dazu gehörten auch verbesserte Zugänge zu Information, Bildung, Kultur und Arbeit. (jub)

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